Zwischenwasserdynamik Zwischenwasserdynamik anhand von Kaltwasserkorallen

Kaltwasserkorallen gewinnen seit Ende der 90er Jahre als Klimaarchive an Bedeutung. Ihre Habitate befinden sich in der Thermokline, also dem Bereich im Ozean in dem sich die Temperatur stark mit der Tiefe ändert (zwischen 100 und bis zu 2000 m Tiefe). Aragonitskelette solcher Korallenarten lassen sich sehr präzise datieren und ihre Skelette speichern Spurenstoffe der Klimavergangenheit.

Seit mehr als 25 Jahren ist die Forschunggruppe aktiv Kaltwasserkorallen als Klimaarchive stetig weiter zu etablieren. Hierzu tragen wir mit immer besseren Datierungen bei, aber auch durch die Entwicklung neuer Spurenstoffe und deren Anwendung. Unsere Forschungsarbeiten konzentrieren sich aktuell auf die Rekonstruktion der Zwischenwassertemperaturgeschichte seit der letzten Eiszeit vor mehr als 25'000 Jahren, sowie die Ventilation der Wassermassen - die Zeit seit dem letzten Kontakt der Wassermassen mit der Atmosphäre. Letztlich suchen wir nach wegen die Herkunft der Wassermassen besser mit Hilfe von Radiogenen Isotopen (143Nd/144Nd) zu rekonstruieren und die Nährstoffhäufigkeit anhand des Ba/Ca Verhältnisses zu quantifizieren. Ein noch recht neues Forschungsgebiet ist die Verwendung der natürlichen Isotope von Uran als Spurenstoff für den Austausch von Frischwasser zwischen den Ozeanen und der kontinentalen Hydrosphähre. Mit zahlreichen Publikationen und Forschungsprojekten ist unsere Arbeit belegt und unsere Forschungsreisen in entlegene Regionen der Welt zeugen von der Suche nach Kaltwasserkorallen um Klimarekonstruktionen durchzuführen. Unsere Partner in der Meeresforschung sind das MARUM (Bremen), das GEOMAR (Kiel) als auch das Senkenberg am Meer Institut (Wilhelmshaven) sowie Forschungseinrichtungen in Frankreich.

Kaltwasserkorallen südlich von Island