Ozeanzirkulation Die Ozeandynamik in der Tiefsee in der Vergangenheit
Die Ozeandynamik spielt eine entscheidende Rolle im Klimasystem als Puffer des Wärmehaushaltes und als größtes aktives Kohlenstoffreservoir. Viele unserer Forschungsprojekte betreffend daher die Rekonstruktion der Ozeandynamik in der Vergangenheit. Das Isotopenverhältnis von 143Nd/144Nd wurde seit den späten neuziger Jahren zu einem neuen Werkzeug der Paläozeanographie entwickelt und ist neben Radiokohlenstoff ein wichtiger Spurenstoff der Tiefenwasserbewegung.
Das radiogene Isotopenverhältnis 143Nd/144Nd kann genutzt werden um die Zirkulationswege des Wassers in der Tiefsee zu verfolgen und/oder die Herkunft der Wassermassen zu bestimmen. Der Nd-Kreislauf im Ozean ist jedoch nach wie vor unvollständig verstanden und es sind Untersuchungen von Meerwasser, Sedimenten und Korallen erforderlich, um den modernen Kreisluaf dieses Elements und seiner Isotopie sowie seine Entwicklung in der Vergangenheit besser zu verstehen. Wir arbeiten seit vielen Jahren an der Erforschung der Verteilung, zeitlichen Variation dieses Tracers sowie an Quellen und Senken. Unser Schwerpunkt ist aktuell auf der Rekonstruktion des Isotopengradienten im Atlantik seit ca. 1 Million Jahre. Die Verwendung von Radiokohlenstoff als Indikator für die Ozeanzirkulation und den Kohlenstoffkreislauf ist bereits seit den späten 60er Jahren allgemein bekannt. Dank massiver Verbesserungen in der Beschleuniger-Massenspektrometrie ist Radiokohlenstoff heute zu einem immer wichtigen Tracer für die Untersuchungen der Ozeanzirkulation geworden. Dieser liefert Aufschluss über die Entstehungszeit von Wassermassen und deren Durchmischung heute als auch in der nahen Vergangenheit (0-40000 Jahre). Unsere Forschung profitiert von einer sehr starken Unterstützung durch das DFG SPP527 International Ocean Discovery Program sowie weiteren individuellen DFG Projekten. Die Links verweisen auf die laufenden Projekte und unsere Publikationen bieten einen breiten Überblick über die bisherigen Forschungsergebnisse.